
Timo Werners Karriereverlauf nimmt eine weitere Wendung, da Eintracht Frankfurt als potenzielles Ziel für den deutschen Stürmer in Erscheinung tritt. Werner steht kurz davor, Tottenham Hotspur nach einer turbulenten 18-monatigen Leihphase zu verlassen. Das Interesse des Bundesligisten verkompliziert eine Transfer-Saga, in die auch RB Leipzig, MLS-Vereine und anhaltende Zweifel an Werners Fähigkeit zur Karrierewende verwickelt sind.
Eintracht Frankfurts Interesse: Ein strategisches Wagnis
Eintracht Frankfurts Verfolgung von Werner resultiert aus dem Bedarf, Omar Marmoush zu ersetzen, der nach einer herausragenden Saison (18 Tore, 12 Vorlagen) offenbar kurz vor einem Wechsel zu Manchester City steht. Die Hessen sehen in Werners Bundesliga-Erfahrung und Vielseitigkeit – er kann sowohl auf dem Flügel als auch als zentraler Stürmer agieren – ähnliche Qualitäten wie bei Marmoush.
Allerdings sorgen widersprüchliche Berichte für Verwirrung: Während erste Gerüchte Frankfurts Interesse andeuteten, dementierte das deutsche Portal fussball.news später konkrete Verhandlungen und stufte die Verbindung als spekulativ ein.
Werners enttäuschende Form bei Tottenham – lediglich ein Tor in 25 Einsätzen in dieser Saison – hat Frankfurt nicht vollständig abgeschreckt. Die Verantwortlichen prüfen die finanzielle Machbarkeit eines Deals. Mit einem Marktwert, der auf 10–15 Millionen Euro gefallen ist (von einst 57 Millionen beim Chelsea-Wechsel 2020), könnte Frankfurt eine leistungsabhängige Vereinbarung anstreben, um das Risiko zu minimieren.
Tottenhams Entscheidung: Eine gescheiterte Leihe
Tottenhams Zögern, die Kaufoption über 12 Millionen Euro zu ziehen, unterstreicht Werners Schwierigkeiten in Nordlondon. Nach einem vielversprechenden Start (2 Tore, 2 Vorlagen in den ersten acht Spielen) ließ seine Leistung stark nach, gipfelnd in einer torlosen Serie über 18 Ligaspiele.
Trainer Ange Postecoglou kritisierte öffentlich Werners „inakzeptable“ Leistung in einem Europa-League-Spiel und setzte ihn bei wichtigen Spielen auf die Bank – ein Zeichen für ein belastetes Verhältnis.
Die Spurs’ Bemühungen um Neuzugänge wie Randal Kolo Muani verdrängten Werner weiter ins Abseits. Für den 29-Jährigen schwinden die Chancen auf eine langfristige Zukunft im Klub.
Leipzigs Haltung und MLS-Alternativen
RB Leipzig, Werners Stammverein, plant keine Rückkehr des Stürmers. Der Aufstieg von Lois Openda und Benjamin Šeško sowie Marco Roses taktische Ausrichtung machen Werner überflüssig. Leipzig strebt einen endgültigen Verkauf an.
Die New York Red Bulls aus der MLS zeigten zuvor Interesse – ein Wechsel im Januar scheiterte jedoch. Werners Offenheit für einen Sommertransfer könnte die Gespräche neu entfachen, insbesondere mit Blick auf regelmäßige Spielpraxis vor der WM 2026.
Die Stuttgart-Option
Inmitten von Frankfurts unklarer Position bleibt Werners Jugendverein VfB Stuttgart eine emotionale Alternative. Der Verein, der in der Bundesliga mit Instabilität kämpft, könnte Werner in vertrauter Umgebung eine neue Chance bieten. Auch wenn noch kein konkretes Angebot vorliegt, machen Stuttgarts Bedarf an Offensivkraft und Werners emotionale Bindung diesen Schritt plausibel.
Fazit: Wendepunkt für Werner
Werners nächste Entscheidung wird ein Balanceakt zwischen Ambition und Realismus. Eintracht Frankfurt bietet eine wettbewerbsfähige Bühne, doch deren Zurückhaltung wirft Fragen auf. Eine Rückkehr nach Stuttgart bringt Nostalgie, aber begrenzte Perspektiven. Die MLS wäre ein Neuanfang – auf Kosten der Sichtbarkeit in Europa.
Für Werner ist dieser Sommer womöglich die letzte Chance, seinen Status als Unterschiedsspieler zurückzuerlangen. Eines bleibt klar: Seine Karrierebelebung hängt davon ab, ein System zu finden, das das explosive Talent aus Leipziger Zeiten neu entfacht – und die Fehler der Premier-League-Erfahrung vermeidet.
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