
Timo Werner, der deutsche Stürmer, der derzeit von RB Leipzig an Tottenham Hotspur ausgeliehen ist, soll laut Berichten eine entscheidende Entscheidung über seine Karriere getroffen haben – während sein Jugendverein VfB Stuttgart erneut Interesse zeigt. Der 29-Jährige, dessen Leihaufenthalt in Nordlondon enttäuschend verlief, steht nun offenbar vor einer emotionalen Rückkehr zu dem Verein, bei dem seine Profikarriere begann.
Stuttgarts erneutes Interesse
Der VfB Stuttgart, der um Stabilität in der Bundesliga kämpft, hat Werner als Schlüsselspieler zur Verstärkung des Angriffs ins Visier genommen. Die Vereinsführung sieht in seiner Erfahrung, Vielseitigkeit und Vertrautheit mit der jugendorientierten Vereinsphilosophie wichtige Stärken. Werner entstammt der Stuttgarter Jugendakademie und stellte als jüngster Debütant und Torschütze Vereinsrekorde auf, bevor er 2016 wechselte. Markus Rüdt, der frühere Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, betonte einst Werners taktische Flexibilität – eine Fähigkeit, die er in seiner Jugendzeit beim VfB entwickelte – und die nun Stuttgarts Offensive wiederbeleben könnte.
Auch wenn es keine offizielle Bestätigung seitens der Stuttgarter Vereinsführung gibt, deuten Quellen auf laufende Verhandlungen hin. Leipzig soll offen für einen festen Transfer sein. Werners aktueller Marktwert liegt bei nur noch 10 Millionen Euro – ein deutlicher Rückgang gegenüber seinem Höchstwert von 80 Millionen Euro im Jahr 2020 –, was ihn zu einer finanziell machbaren Option macht.
Tottenham-Leihe: Ein enttäuschendes Kapitel
Werners Rückkehr nach England im Januar 2024 wurde zunächst mit Optimismus begleitet. Tottenham-Trainer Ange Postecoglou hoffte, seine Schnelligkeit und Pressing-Stärke für das Konterspiel zu nutzen. Doch der Plan schlug fehl: Werner erzielte in 31 Premier-League-Einsätzen nur zwei Tore und wurde nicht in den Kader für die K.o.-Phase der Europa League berufen – ein klares Zeichen für seine geschrumpfte Rolle.
Kritiker verweisen auf seine anhaltenden Probleme im Torabschluss – ein Thema, das bereits während seiner Zeit beim FC Chelsea (2019–2022) auffiel, als er regelmäßig unter dem erwarteten Torschnitt blieb. Zwar lobte Postecoglou zunächst Werners „Nord-Süd-Mentalität“, doch seine fehlende Chancenverwertung und Schwierigkeiten im Kombinationsspiel führten schließlich zu seiner Ausbootung.
Leipzigs Position und Konkurrenz
RB Leipzig, Werners Stammverein, plant keine Wiedereingliederung. Der Aufstieg von Lois Openda und Benjamin Šeško sowie Marco Roses taktische Ausrichtung im 4-2-2-2-System lassen für Werner keinen Platz. Sportdirektor Mario Gómez will den Stürmer dauerhaft abgeben – Stuttgart gilt als wahrscheinlichster Abnehmer.
Auch der MLS-Klub New York Red Bulls zeigte zwischenzeitlich Interesse, doch Werner soll eine Rückkehr nach Europa bevorzugen, um seine Chancen auf eine Nominierung zur WM 2026 zu wahren.
Das Stuttgarter Angebot
Eine Rückkehr nach Stuttgart bietet Werner die Möglichkeit, seine Karriere neu auszurichten. Der Verein setzt stark auf die Entwicklung junger Spieler – ein Umfeld, in dem Werner regelmäßige Einsatzzeiten erwarten kann. Im aktuellen Kader fehlt ein verlässlicher Torschütze, und Werners Vielseitigkeit – ob auf dem Flügel oder im Sturmzentrum – könnte diese Lücke füllen.
Finanziell dürfte Stuttgart auf eine leistungsbezogene Vertragsstruktur setzen, um das Risiko angesichts von Werners zuletzt schwankender Form zu minimieren. Emotional hat der Transfer ebenfalls Gewicht: Werners Vater, Günther Schuh, spielte einst in der zweiten Mannschaft des VfB, und die Stadt ist noch immer seine Heimat.
Fazit: Ein Wendepunkt
Werners Entscheidung zeigt einen pragmatischen Ansatz, seine Karriere wiederzubeleben. Während die MLS einen Neuanfang bieten würde, steht Stuttgart für Vertrautheit und eine Plattform, um sich im deutschen Fußball wieder zu etablieren. Für den VfB wäre die Verpflichtung Werners ein Mix aus Nostalgie und strategischem Ehrgeiz – ein Wagnis, das sowohl Werners Laufbahn als auch Stuttgarts Bundesliga-Zukunft entscheidend beeinflussen könnte.
Während die Verhandlungen fortschreiten, bleibt eine Wahrheit bestehen: Timo Werners Geschichte – geprägt von rekordverdächtigen Anfängen und großen Rückschlägen – steht an einem Scheideweg. Die mögliche Heimkehr könnte entweder seine Karriere neu entfachen oder seinen Niedergang endgültig besiegeln.
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