
Am zweiten Tag der French Open 2025 gab es die ersten großen Überraschungen im Herrenturnier – und ein unerwartetes Ergebnis könnte die Titelchancen von Alexander Zverev und Novak Djokovic deutlich verbessern.
Zwar war der Vier-Satz-Sieg von Daniel Altmaier über die Nummer 4 der Welt, Taylor Fritz (5:7, 6:3, 3:6, 1:6), laut Weltrangliste der größte Außenseitersieg, doch ein anderes Ergebnis könnte sich als noch entscheidender erweisen.
Die Nummer 18 der Setzliste, Francisco Cerundolo, der von vielen als gefährlicher Außenseiter mit Potenzial für eine tiefe Turnierphase gehandelt wurde, schied in der ersten Runde überraschend glatt in drei Sätzen – 5:7, 3:6, 4:6 – gegen die Nummer 54 der Welt, Gabriel Diallo, aus.
Cerundolo tat sich während der gesamten Partie schwer und konnte den Aufschlag des Kanadiers nur einmal – zu Beginn des zweiten Satzes – durchbrechen. Insgesamt erspielte er sich nur eine einzige Breakchance, während er seinen eigenen Aufschlag viermal abgab – eine klare und unerwartet deutliche Niederlage.
Trotz Diallos überzeugender Viertelfinal-Teilnahme in Madrid hatte kaum jemand damit gerechnet, dass er Cerundolo auf dem langsameren Sand von Paris ernsthaft gefährden würde. Der Argentinier war mit einem Karrierehoch auf Platz 18 und einer starken Saisonbilanz von 27:12 angereist. Besonders auf Sand überzeugte er mit einem Finaleinzug in Buenos Aires, Halbfinals in Santiago, München und Madrid sowie soliden Leistungen in Rio und Rom.
Mit dem frühen Aus Cerundolos öffnet sich nun ein wichtiger Teil des Turnierbaums – insbesondere, weil er in Runde vier auf den an Nummer 3 gesetzten Zverev hätte treffen sollen. Diese mögliche Begegnung war für Zverev besonders brisant, da er alle drei bisherigen Duelle gegen Cerundolo verloren hat – alle auf Sand, darunter zwei in diesem Jahr.
Zverev zeigte sich nach seiner Niederlage im April in Madrid (4:6, 4:6) offen: „Ja, ich hasse es ehrlich gesagt, gegen ihn zu spielen“, gab er mit einem Lächeln zu. „Abgesehen von den absoluten Topspielern wie Jannik [Sinner] und Carlos [Alcaraz] ist er wahrscheinlich der schwierigste Gegner für mich. Ich habe noch keinen Weg gefunden, ihn zu schlagen – das sieht man auch an der Bilanz.“
Auch Novak Djokovic könnte vom frühen Aus Cerundolos profitieren. Der an Nummer 6 gesetzte Serbe würde im Viertelfinale voraussichtlich auf den Sieger aus Zverevs Turnierabschnitt treffen – und Cerundolo hätte sich als ernsthafte Hürde erweisen können. Im vergangenen Jahr zwang er Djokovic in der vierten Runde in ein hart umkämpftes Fünf-Satz-Match und führte dabei sogar mit zwei Sätzen.
Mit Cerundolos Ausscheiden könnte der Weg für Zverev und Djokovic nun etwas weniger steinig sein – zumindest vorerst.
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