(Frankfurt, Juni 2025) — Eintracht Frankfurt hat die Verhandlungen mit dem dänischen Mittelfeldspieler Victor Froholdt vom FC Kopenhagen beschleunigt und eine mündliche Einigung erzielt – nur wenige Tage nachdem der Klub im Werben um Jobe Bellingham gegen Bundesliga-Rivale Borussia Dortmund unterlag. Der 19-Jährige, der mit einem Marktwert von 10 Millionen Euro gehandelt wird, gilt als strategischer Schlüsselspieler im Sommerumbruch der Hessen und zählt zu den wichtigsten Teenager-Verpflichtungen des Vereins seit Can Uzun.
Mittelfeld-Neuaufbau nach dem geplatzten Bellingham-Deal
Frankfurts Bemühungen um den englischen Shootingstar Jobe Bellingham endeten abrupt, als dieser sich für Dortmund entschied. Sportvorstand Markus Krösche reagierte prompt und richtete den Fokus auf Froholdt. Der dänische Nationalspieler, der sowohl zentral als auch auf beiden Flügeln spielen kann, rückte sofort an die Spitze der Wunschliste. Krösche führte die Gespräche in Kopenhagen persönlich.
Froholdts Profil passt nahtlos in Frankfurts Philosophie, junge Spieler mit sofortigem Einfluss zu integrieren:
Vielseitigkeit & Belastbarkeit: In der Saison 2024/25 kam Froholdt auf 53 Einsätze (4 Tore, 7 Assists) und über 3.200 Spielminuten.
Physische Präsenz: Mit 1,87 m Körpergröße verbindet er defensiven Einsatz (3,04 Tacklings pro 90 Minuten) mit dynamischen Läufen (2,56 progressive Läufe/90), ideal für Frankfurts Umschaltspiel.
Kosteneffizienz: Die Ablösesumme von 10 Mio. Euro – zahlbar in Raten – liegt deutlich unter den über 30 Mio. Euro, die Bellingham gekostet hätte.
Verhandlungsdurchbruch
Trotz Froholdts öffentlicher Zurückhaltung („Ich habe darüber nicht nachgedacht“, sagte er bei Viaplay) beschleunigten sich die Verhandlungen hinter den Kulissen nach der Bellingham-Absage. Entscheidende Faktoren für die Einigung:
1. Direkte Gespräche: Intensive Verhandlungen mit Froholdts Beratern, mit Fokus auf Champions-League-Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten.
2. Skandinavische Pipeline: Der Erfolg mit Hugo Larsson (9 Mio. €) und Oscar Højlund (1,35 Mio. €) stärkte Frankfurts Glaubwürdigkeit bei dänischen Talenten.
3. Krösches Einfluss: Der Besuch des Sportchefs in Kopenhagen vergangene Woche war ausschlaggebend – Frankfurt überzeugte mit der Bundesliga-Platzierung auf Rang 3.
Taktische Rolle unter Dino Toppmöller
Trainer Dino Toppmöller hatte nach einer Saison mit Problemen im Pressing-System gezielt nach einem dynamischen Mittelfeldspieler gesucht. Froholdt bringt die gewünschten Eigenschaften mit:
Defensive Stabilität: 1,44 abgefangene Bälle pro 90 Minuten und 64 % gewonnene Kopfballduelle – ein wichtiges Upgrade für eine Defensive, die 42 Gegentore kassierte.
Umschaltimpuls: Als Box-to-Box-Spieler mit 3,52 empfangenen progressiven Pässen/90 ist er ein idealer Verbindungsspieler für Kreativkräfte wie Mario Götze.
Kaderstruktur: Nach dem Leih-Ende von Paxten Aaronson und Formschwankungen von Kristijan Jakić könnte Froholdt ab Herbst an der Seite von Larsson starten.
Strategische Bedeutung des Transfers
Froholdts Verpflichtung unterstreicht Frankfurts Engagement in der skandinavischen Talentschiene – ein Kontrast zur weniger fokussierten Transferstrategie von Dortmund. Darüber hinaus verdeutlicht der Deal Veränderungen im Bundesliga-Scouting:
Fan-Resonanz: In Fanforen wurde der Transfer gefeiert. Ein Kommentar lautete: „Froholdt passt besser zu uns als Bellingham – bezahlbar, bodenständig, hungrig.“
Wettbewerbsvorteil: Frankfurt setzte sich gegen Leverkusen und Dortmund durch, die ebenfalls an Froholdt interessiert waren – ein Signal für die gestiegene Attraktivität des Klubs nach der Champions-League-Qualifikation.
Finanzielle Vernunft: Mit rund 10 Mio. € bleibt Froholdt im Budgetrahmen (76,85 Mio. €) und umgeht die „Hype-Steuer“, die bei Bellingham angefallen wäre.
Wie geht es weiter?
Froholdt soll nächste Woche den Medizincheck absolvieren und einen Fünfjahresvertrag unterschreiben. Die Eintracht plant den Abschluss des Transfers noch vor Dänemarks Länderspiel gegen Litauen am 10. Juni. Zwar wird Froholdt nicht sofort Stammspieler sein, doch sein Entwicklungspfad ähnelt dem von Larsson – Ziel ist eine tragende Rolle bis 2026. Um Platz im Kader zu schaffen, könnte Krösche noch Randspieler wie Marcel Wenig abgeben.
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