
Der VfB Stuttgart hat die Verhandlungen zur Verpflichtung des norwegischen offensiven Mittelfeldspielers Tobias Fjeld Gulliksen (21) von Djurgårdens IF aus Schweden verschärft. Der Bundesligist bereitet sich damit proaktiv auf den bevorstehenden Abgang des Spielmachers Enzo Millot vor. Die Gespräche befinden sich nun in einer entscheidenden Phase, und Gulliksen hat sich als Stuttgarts Hauptziel zur Verstärkung der Offensive etabliert – ein Transfer, der sowohl durch kluge Scouting-Arbeit als auch finanzielle Vernunft geprägt ist.
Stuttgarts strategische Notwendigkeit: Die Ära nach Millot
Da mehrere Berichte den Abgang von Enzo Millot als „wahrscheinlich“ einstufen, haben CEO Alexander Wehrle und Sportdirektor Fabian Wohlgemuth eine mehrgleisige Suche nach kreativen Alternativen eingeleitet. Gulliksen gilt als fortgeschrittenste Lösung auf einer Shortlist mit folgenden Namen:
Paul Wanner (Bayern München): Ein österreichisch-deutsches Talent, das als kostengünstige Leihoption mit sechsstelliger Leihgebühr betrachtet wird.
Noah Darvich (Barcelona): Ein ehemaliges Freiburger Talent, aktuell bei Barças Reserven – ein Kandidat für eine emotionale Rückkehr.
Nach dem Rekordtransfer von Lorenz Assignon (über 15 Mio. € von Rennes) erscheint Gulliksens Bewertung von rund 5 Mio. € als besonders attraktiv – ein moderater Aufwand für ein Spieler mit seinem Potenzial.
Das Profil von Gulliksen: Skandinaviens aufgehender Stern
Gulliksens kometenhafter Aufstieg basiert auf einer Durchbruchssaison 2024/25, geprägt von technischer Finesse und taktischer Reife:
Positionsvielfalt: Spielt zentral als klassische „10“ oder außen als Flügelspieler. Seine Agilität (88 in FC 24), Balance und Ballkontrolle ermöglichen flexible Rollenverteilung.
Durchbruch in der UEFA Conference League: 4 Tore und 2 Assists in 12 Einsätzen, führte Djurgården ins historische Halbfinale gegen Chelsea. Wurde zum UEFA Conference League Young Player of the Season 2024/25 gekürt – ein Beleg seiner Reife auf internationaler Bühne.
Statistische Bilanz: 9 Tore und 2 Assists in 53 Einsätzen für Djurgården seit seinem Wechsel im Februar 2024. Zuvor sammelte er Erfahrung in der Eliteserien bei Bodø/Glimt und Strømsgodset.
Sein Weg war nicht frei von Kontroversen – eine Verurteilung wegen Geschwindigkeitsüberschreitung im Jahr 2022 sorgte für Kritik –, doch seine Konzentration auf dem Platz seit dem Wechsel nach Schweden unterstreicht seine professionelle Entwicklung.
Verhandlungsdynamik und Konkurrenzsituation
Stuttgarts Dringlichkeit wird durch Konkurrenzinteresse verschärft, wenngleich keine konkreten Klubs genannt wurden. Wichtige Verhandlungspunkte sind:
Zahlungsstruktur: Die Forderung von 5 Mio. € gilt als bezahlbar, doch Stuttgart möchte nach dem Assignon-Transfer in Raten zahlen, um den Cashflow zu steuern.
Spielerpriorität: Gulliksen steht ganz oben auf der Liste, Wanner und Darvich gelten als Alternativen. Laut Transfermarkt liegt die Transferwahrscheinlichkeit bei 95 % – ein deutliches Zeichen für den fortgeschrittenen Verhandlungsstand.
Beratergespräche: Gulliksens Vertreter (u. a. Solbakken/Player…) sind eingebunden, persönliche Vertragsdetails gelten nicht als Hürde – auch dank Stuttgarts Bundesliga- und Europa-Appeal.
Taktische Einbindung: So verbessert Gulliksen den VfB
Trainer Sebastian Hoeneß sieht in Gulliksen den direkten Nachfolger von Millot – mit folgenden Stärken:
1. Pressingresistenz: Seine Agilität und Balance (83 in FC 24) passen ideal zum temporeichen Umschaltspiel des VfB.
2. Gefahr im letzten Drittel: Kombination aus Abschlussstärke (69), Übersicht (71) und Ruhe (71) soll Stuttgarts Kreativlücke schließen.
3. Standardsituation-Vielfalt: Kein Spezialist, aber solide Werte bei Effet (62) und Flanken (63) schaffen zusätzliche Optionen.
Hoeneß’ System lebt von beweglichen Spielmachern mit ständiger Positionsrotation – eine Rolle, die Gulliksen bei Djurgården bereits verinnerlicht hat: mal auf außen kombiniert er mit den Außenverteidigern, mal zieht er nach innen zum Abschluss.
Bedeutung für Stuttgarts Transferstrategie
Die Verpflichtung von Gulliksen wäre ein klares Signal für eine clevere Ausrichtung auf wertorientiertes Scouting in aufstrebenden Märkten:
Skandinavien-Kompetenz: Gulliksen folgt erfolgreichen Beispielen wie Alexander Sørloth oder Victor Boniface – ein Beweis für das Potenzial der Region.
Weiterverkaufswert: Mit einem Vertrag bis 2027 hätte Stuttgart die Möglichkeit, ihn mittelfristig in einen hochpreisigen Transfer zu verwandeln.
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