
Freiburg, Deutschland – SC Freiburg hat seinen Flügelspieler Ritsu Doan mit einer Geldstrafe belegt, nachdem der japanische Nationalspieler in dieser Woche mehrfach unentschuldigt dem Training fernblieb. Der Auslöser: Doans deutliche Worte – „Mein Herz ist nicht mehr hier, ich will für Eintracht Frankfurt spielen.“ Die Situation verschärft eine sich zuspitzende Transfersaga, die das Bundesliga-Sommerfenster entscheidend beeinflussen könnte.
Der Wendepunkt
Doans Verhältnis zum SC Freiburg erreichte einen Tiefpunkt, als er innerhalb von 72 Stunden gleich zweimal nicht zum Training erschien. Die Vereinsführung reagierte prompt und verhängte eine „erhebliche Geldstrafe“ – laut Quellen in Höhe von zwei Wochengehältern – und strich ihn aus dem Vorbereitungsprogramm. Doan hatte demnach direkt nach Bekanntwerden von Frankfurts intensivem Interesse seinen Wechselwunsch kommuniziert und seinen Mitspielern gesagt: „Dieser Wechsel ist für meine Karriere nicht verhandelbar.“
Frankfurts unermüdliches Werben
Das Interesse von Eintracht Frankfurt an Doan ist langfristig geplant und strategisch begründet:
Flügelbedarf: Auf der rechten Außenbahn mangelt es an Tiefe; lediglich Ansgar Knauff konnte konstant überzeugen. Doan gilt seit Januar als „Top-Ziel“ der Hessen.
Champions-League-Ambitionen: Doans öffentlicher Wechselwunsch passt zu seiner angeblichen Bedingung, künftig für einen Champions-League-Teilnehmer zu spielen – ein Status, den Frankfurt mit dem vierten Platz der vergangenen Saison erreicht hat.
Preisrahmen €20–25 Millionen: Freiburg setzte zunächst 20 Mio. € als Ablöse an, erhöhte aber nach Doans starker Saison mit 11 Toren und 9 Vorlagen auf 25 Mio. €. Frankfurt hingegen sieht 20 Mio. € als Obergrenze.
Freiburgs Haltung: Wut und Kalkül
Sportdirektor Klemens Hartenbach hatte bereits zuvor angedeutet, dass ein Abgang Doans im Sommer möglich sei: „Sportlich und menschlich gibt es gute Argumente. Wenn es den perfekten Zeitpunkt gibt, dann jetzt.“ Doch über Doans Vorgehensweise ist der Verein sichtlich verärgert:
Ersatz in Arbeit: Freiburg steht kurz vor einem Transfer des 19-jährigen Cyriaque Irié (ESTAC Troyes) für rund 10 Mio. €, um auf einen möglichen Abgang vorbereitet zu sein.
Signalwirkung: Die Geldstrafe soll ein deutliches Zeichen setzen, dass Disziplinlosigkeit nicht geduldet wird. Dennoch: Sollte Frankfurt die 25 Mio. € zahlen, ist man zu Gesprächen bereit.
Dortmund als Joker: Auch Borussia Dortmund zeigt nun Interesse – doch Doans eindeutige Frankfurt-Präferenz könnte den BVB abschrecken und die Verhandlungsposition der Eintracht stärken.
Doans Motivation – und Risiken
Der 26-Jährige setzt mit seinem Verhalten viel aufs Spiel:
Reputation in Gefahr: Seine 20 Bundesliga-Tore und der Kultstatus in Freiburg könnten durch das aktuelle Verhalten nachhaltig beschädigt werden.
Frankfurts Projekt: Die Eintracht investierte bereits über 70 Mio. € (u. a. für Hugo Ekitiké und Elye Wahi) – eine sportliche Vision, die Doan offenbar überzeugt.
Kein Zurück: Nach der Geldstrafe und dem offenen Bruch mit dem Verein scheint ein Verbleib in Freiburg nahezu ausgeschlossen.
Wie geht es weiter?
In den nächsten 48 Stunden werden intensive Gespräche zwischen Freiburg und Frankfurt erwartet. Die Eintracht könnte Spieler in den Deal einbeziehen, um die Ablöse zu senken. Freiburg wiederum hat mit der bevorstehenden Irié-Verpflichtung Handlungsspielraum. Für Doan hängt nun alles davon ab, ob sein Klub einlenkt – und wie viel er bereit ist, für seinen Wechsel zu zahlen.
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