
Sinsheim, Deutschland – Bundesligist TSG Hoffenheim hat ein offizielles Angebot für den vielversprechenden Linksverteidiger Max Finkgräfe vom 1. FC Köln abgegeben – doch der Traditionsverein aus der Domstadt lehnte umgehend ab. Damit bahnt sich ein brisantes Transferduell an, bei dem Kölns neuer Cheftrainer Lukas Kwasniok öffentlich für den Verbleib des 21-Jährigen kämpft.
Das Angebot: Details und Ablehnung
Erstes Angebot abgelehnt: Hoffenheim reichte Mitte Juni ein erstes Angebot für Finkgräfe ein, das Köln jedoch als „unzureichend“ zurückwies. Obwohl die genaue Summe nicht bekannt ist, soll sie unter der Kölner Bewertung von 3 bis 5 Millionen Euro gelegen haben. Finkgräfes Vertrag läuft bis 2026.
Konkurrenz im Werben: Auch der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt zeigen Interesse. Stuttgart hat sich allerdings zurückgezogen – die Position ist dort bereits doppelt besetzt. Frankfurt hingegen bleibt ein ernsthafter Interessent und schätzt den Marktwert des Kölners auf rund 4 Millionen Euro.
Strategisch brisanter Zeitpunkt: Köln ist frisch in die Bundesliga zurückgekehrt und steht nun vor der Entscheidung: Finkgräfe langfristig binden oder finanziell vom gesteigerten Marktwert profitieren? Hoffenheim will die Verhandlungen rasch abschließen – der Transfer von Kölner Stürmer Tim Lemperle wurde bereits realisiert.
Finkgräfes Vertragssituation und Karriere-Zwiespalt
Vertragsstatus: Entgegen früherer Meldungen, wonach sein Vertrag 2025 ausliefe, wurde dieser aufgrund von Einsatzklauseln im Abstiegskampf der Saison 2023/24 automatisch bis 2026 verlängert.
Spielzeit-Frust: Obwohl Finkgräfe in der vergangenen Saison 21 Bundesligaeinsätze verbuchte, erhielt er unter Ex-Trainer Gerhard Struber nur unregelmäßig Spielzeit. Das nährte Wechselgerüchte – besonders nach dem Abstieg.
Kwasnioks Plan: Der neue Trainer Lukas Kwasniok sieht in Finkgräfe eine zentrale Figur seines Defensivkonzepts. Laut Vereinsinsidern plant er, dem Youngster eine Schlüsselrolle anzubieten, um ihn vom Verbleib zu überzeugen.
Hoffenheims Umbruch und Kölns Zwickmühle
Hoffenheims Sichtweise:
Sportdirektor Andreas Schicker plant nach eigener Aussage einen radikalen Umbruch nach einer „beschissenen Saison“ 2024/25. Finkgräfe passt ins Anforderungsprofil: jung, dynamisch, attraktiv für Fans.
Die linke Abwehrseite bleibt eine Problemzone – Neuzugang Bernardo sowie Prass und Bülter konnten bislang nicht überzeugen. Finkgräfe bringt Bundesligaerfahrung und Vielseitigkeit mit – beides Eigenschaften, die Hoffenheim dringend sucht.
Kölns Lage:
Finanzielle Zwänge: Köln hat bereits rund 10 Millionen Euro in Transfers investiert – darunter Coach Kwasniok, Stürmer Ragnar Ache und Mittelfeldmann Isak Johannesson. Ein Verkauf von Finkgräfe würde finanziell entlasten, allerdings nur zum Wunschpreis.
Alternativen vorhanden: Routinier Leart Paqarada steht als Ersatz bereit. Doch die Fans wollen das Eigengewächs behalten – vor allem, nachdem Finkgräfe für den Golden-Boy-Award 2024 nominiert wurde.
Ausblick: Verhandlungen, Strategie und Fanreaktionen
Hoffenheims nächster Schritt: Die Gespräche sollen in eine „neue Phase“ treten. Ein verbessertes Angebot im Bereich von 5–6 Millionen Euro könnte Köln ins Grübeln bringen – so zumindest der Tenor in Fanforen.
Finkgräfes Entscheidung: Der Spieler wägt seine Optionen ab. Ein Verbleib würde ihn zur Symbolfigur des neuen Köln machen – ein Wechsel hingegen böte sportliche Stabilität und Entwicklungsmöglichkeiten.
Allgemeine Abwanderung: Köln steht ohnehin vor einem personellen Umbruch – Jonas Urbig wird mit Bayern München in Verbindung gebracht, Davie Selke ist ebenfalls ein möglicher Abgang. Ein Finkgräfe-Verbleib wäre ein wichtiges Signal unter Kwasniok.
Fazit
Während Hoffenheim ein neues Angebot vorbereitet, werden Kölns Standhaftigkeit und Kwasnioks Überzeugungskraft auf die Probe gestellt. Finkgräfe ist mehr als nur ein Talent – er ist sowohl wirtschaftlich wertvoll als auch sportlich ein Hoffnungsträger. Diese Transfersaga zeigt exemplarisch den Balanceakt zwischen Bundesliga-Ökonomie und sportlicher Ambition – und sie wird sich wohl schon bald entscheiden.
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