
Die Jugendakademie des VfB Stuttgart hat erneut ein Juwel hervorgebracht: Laurin Ulrich, der 20-jährige Mittelfeldspieler, dessen jüngst verlängertes Arbeitspapier ein deutliches Zeichen für das langfristige Vertrauen des Klubs in sein Potenzial setzt. Trotz eines vorübergehenden Wechsels zum 1. FC Magdeburg für die Saison 2025/26, gilt Ulrich weiterhin als künftiger Leistungsträger beim Bundesligisten. Die Entscheidung vereint kurzfristige Entwicklungsförderung mit einem klaren Plan für seine spätere Integration in die erste Mannschaft.
Weichenstellung für die Zukunft: Vertragsdetails und strategische Bedeutung
Die Vertragsverlängerung mit Ulrich gilt als kluger Schachzug in Sachen Talentbindung. Ursprünglich lief sein Vertrag bis 2026, nun wurde er – laut Vereinsangaben „frühzeitig“ – verlängert. Die genaue Laufzeit bleibt zwar geheim, doch laut Daten von Capology steht Ulrich mindestens bis Juni 2026 beim VfB unter Vertrag und verdient rund 360.000 € jährlich (etwa 6.923 € pro Woche). Schon 2022 konnte so das Interesse des FC Bayern abgewehrt werden – zuletzt buhlten gleich fünf Zweitligisten, darunter Karlsruher SC und SC Paderborn, um ihn. Ein klares Zeichen seines hohen Marktwerts.
Von Rückschlägen zur Renaissance: Ulrichs bisheriger Weg
Frühes Debüt, dann gesundheitliche Hürden: Sein Karriereverlauf war alles andere als linear. Bereits mit 17 Jahren debütierte Ulrich im November 2022 in der Bundesliga, doch wiederkehrende Erkrankungen und Verletzungen bremsten ihn aus. Mit nur einem Profieinsatz war der Weg zur Stammkraft vorerst versperrt – nicht zuletzt wegen starker Konkurrenz wie Enzo Millot oder Atakan Karazor.
Leihflop und U21-Aufschwung: Die Leihe zum SSV Ulm im Jahr 2024 entpuppte sich als Rückschlag – nur 70 Einsatzminuten in fünf Spielen. Nach der vorzeitigen Rückkehr glänzte Ulrich jedoch in der U21 des VfB: Mit 3 Toren und 7 Vorlagen in 18 Drittliga-Spielen half er entscheidend im Abstiegskampf. Seine Kreativität und Widerstandsfähigkeit überzeugten die Verantwortlichen von seinem ungebrochenen Potenzial.
Der Magdeburg-Transfer: Geplante Entwicklungsmaßnahme
Der Leihwechsel zu 1. FC Magdeburg ist Teil eines gezielten Förderplans. Laut Stephan Hildebrandt, Stuttgarts Direktor für Jugendentwicklung, soll Ulrich dort „die nötige Spielzeit auf hohem Niveau“ erhalten. Besonders wertvoll: Dort trifft er auf Markus Fiedler, seinen ehemaligen Jugendtrainer beim VfB, der seine „technischen Fähigkeiten und Spielintelligenz“ besonders schätzt. Diese Verbindung sichert eine spielerische Weiterentwicklung im Sinne der Stuttgarter Philosophie.
Tabelle: Ulrichs Leistungsdaten im Überblick
Team/Saison Wettbewerb Einsätze Tore Vorlagen Spielminuten
VfB Stuttgart II (2024/25) 3. Liga 18 3 7 1.458
SSV Ulm (Leihe 2024) 2. Bundesliga 5 0 0 70
Deutschland U17 Junioren-Nationalteam 15 4 k.A. k.A.
Technisches Profil: Stärken und potenzielle Rolle in Stuttgart
Ulrich ist vorrangig als offensiver Mittelfeldspieler aktiv, überzeugt aber auch auf zentralen Positionen oder über die Flügel. Seine Stärken im Überblick:
Spielmacher-Qualitäten: 10 Assists während der Aufstiegssaison 2023/24 mit Stuttgart II unterstreichen seine Übersicht.
Standardspezialist: Gefürchtet für seine präzise geschlagenen Bälle – ein Markenzeichen laut Scoutingberichten.
Führungspotenzial: Ehemaliger Kapitän der deutschen U17 und Bronzemedaillenträger Fritz-Walter-Medaille 2024.
Tabelle: Ulrichs Positionsvielfalt
Position Eignung Hauptmerkmale
Offensives Mittelfeld (ZOM) Primärrolle Kreativität, Übersicht, Passspiel
Zentrales Mittelfeld (ZM) Sekundärrolle Ballkontrolle, taktisches Verständnis
Linker Flügel (LF) Flexibel Dribbling, Antritt
Warum Ulrich in Stuttgarts Vision 2026 passt
VfB-Vorstand Alexander Wehrle lobt Ulrichs „großes Potenzial“, auch wenn gesundheitliche Probleme ihn bisher zurückwarfen. Der Verein verfolgt eine Zwei-Stufen-Strategie:
1. Praxistest in Magdeburg: Regelmäßige Einsätze in Liga zwei sollen Ulrichs Belastbarkeit und Entscheidungsverhalten auf hohem Niveau fördern.
2. Mittelfeld-Umbruch nutzen: 2026 könnten zentrale Stammspieler ersetzt werden müssen – Ulrich wäre dann bereit, kreative Lücken zu füllen.
Abseits des Platzes: Menschliche Reife
Geboren in Heidenheim und mit indonesischen Wurzeln, steht Ulrich exemplarisch für den modernen Fußball mit globalem Fundament. Nach Rückschlägen – wie dem Scheitern in Ulm – kämpfte er sich mit Charakter und Leistung zurück. Trainer und Mitspieler heben regelmäßig seine „starke Persönlichkeit“ hervor – ein ebenso wichtiger Faktor wie sein Talent.
Fazit: Eine Leihe mit Weitblick
Laurin Ulrichs Zukunft liegt kurzfristig in Magdeburg, doch seine Vertragsverlängerung bezeugt Stuttgarts tiefes Vertrauen in seine langfristige Bedeutung. Die Leihe ist keine Verbannung, sondern ein gezielter Entwicklungsschritt – die letzte Etappe vor der Integration ins Bundesliga-Team. Wie Hildebrandt betont, werde man seine Entwicklung „eng begleiten“. Ulrich ist mehr als nur ein vielversprechender Spieler – er ist Symbol für die nachhaltige Stärke der VfB-Akademie.
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