
Nach wochenlangen, intensiven Verhandlungen hat der japanische Nationalspieler Ritsu Dōan einen Vierjahresvertrag bei Eintracht Frankfurt unterschrieben – ein Paukenschlag auf dem Transfermarkt der Bundesliga. Der Transfer, der rund 25 Millionen Euro kosten soll, wird in Kürze offiziell bekannt gegeben, nachdem sich Frankfurt mit dem SC Freiburg über die Ablöse geeinigt hat. Für den 26-Jährigen bedeutet der Wechsel den Sprung in die Champions League und ist gleichzeitig ein deutliches Signal der Ambitionen Frankfurts unter Sportdirektor Markus Krösche, der Dōan als seinen „Wunschspieler für die Außenbahn“ bezeichnete.
Der Transfer-Poker: Frankfurts strategischer Coup
Frankfurts Werben um Dōan war ein Paradebeispiel für vorausschauende und zielstrebige Verhandlungsführung. Trotz frühzeitigem Interesse von Borussia Dortmund, die sogar direkte Gespräche mit dem Spieler führten, konnte Frankfurt entscheidende Vorteile ausspielen:
Bestehende Beziehungen: Dōans Berateragentur CAA Stellar pflegt enge Kontakte zu Frankfurt, insbesondere nach dem Transfer von Omar Marmoush zu Manchester City, was die Gespräche erheblich erleichterte.
Entschlossenheit und Fokus: Laut Sky-Reporter Florian Plettenberg fuhr Frankfurt „volles Risiko“ und legte ein Angebot vor, während Dortmund zögerte und den Ausgang der Champions-League-Qualifikation abwarten wollte.
Finanzielle Entschlossenheit: Frankfurt erfüllte schließlich Freiburgs Forderung von 25 Millionen Euro – ein signifikanter Sprung gegenüber der ersten Offerte von 15–18 Millionen Euro – und setzte sich damit gegen Konkurrenz aus England und Italien durch.
Dōans Aufstieg: Vom Freiburg-Star zum Frankfurter Königstransfer
Ritsu Dōan spielte eine überragende Saison 2024/25 bei Freiburg, was ihn zu einem der begehrtesten Spieler der Bundesliga machte. Seine Zahlen sprechen für sich – Frankfurt sah in ihm eine Priorität für den Neuaufbau.
Auch international ist Dōan ein Begriff: Bei der WM 2022 erzielte er entscheidende Ausgleichstreffer gegen Deutschland und Spanien und führte Japan ins Achtelfinale. Seine Flexibilität als Rechtsaußen oder offensiver Mittelfeldspieler verleiht Frankfurts Kader für die Königsklasse zusätzliche taktische Optionen.
Frankfurts Masterplan: Die Zeit nach Ekitiké und ein Umbruch
Der Dōan-Transfer ist Teil eines größeren Plans zur Neuausrichtung des Kaders:
Ersatz für Hugo Ekitiké: Der Wechsel des französischen Stürmers zum FC Liverpool hinterlässt eine Lücke. Dōans Kreativität (17 Torbeteiligungen in dieser Saison) ist eine direkte Antwort darauf.
Champions-League-Verstärkungen: Spieler wie Niels Nkounkou, Eric Junior Dina Ebimbe und Mahmoud Dahoud gelten als entbehrlich – Frankfurt plant eine gezielte Kadertiefe für Europa.
Markterschließung Asien: Dōans Kultstatus in Japan erweitert Frankfurts internationale Reichweite – besonders nach dem (an Freiburg gerichteten) Transfer von Yuito Suzuki von Brøndby.
Freiburgs Plan: Weitsicht und Rendite
Auch aus Freiburger Sicht ergibt der Deal Sinn – strategisch wie wirtschaftlich:
Vorausschauende Nachfolge: Mit den Verpflichtungen von Cyriaque Irié (10 Mio. Euro von Troyes) und Yuito Suzuki wurde der bevorstehende Abgang Dōans bereits abgefedert.
Hoher Erlös: Seit dem Transfer von Dōan von PSV Eindhoven 2022 erzielt Freiburg nun einen satten Gewinn für einen Spieler, dessen Vertrag noch zwei Jahre lief.
Ausblick: Die neue Machtbalance in der Bundesliga
Für Eintracht Frankfurt bedeutet Dōans Ankunft eine neue Ära offensiver Qualität. Seine Laufbereitschaft und Mentalität in großen Spielen – bewiesen bei der WM und in der Europa League – passen perfekt zur Spielphilosophie der Adler. Dortmunds Scheitern bei diesem Transfer zeigt, wie hart der Kampf um Spitzenspieler unter Deutschlands Champions-League-Aspiranten geworden ist.
Während die medizinischen Checks und Formalitäten abgeschlossen werden, steht dieser Deal beispielhaft für den modernen Profifußball: Ambition, finanzielle Stärke und perfektes Timing. Frankfurt sendet damit ein klares Signal an Europa: Die Adler greifenin der Champions League entschlossen an.
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