
Düsseldorf, Juni 2025 – Mitten in einem Strudel aus Transfergerüchten um einen spektakulären Coup hat sich der angebliche Wechsel des griechischen Sturmjuwels Stefanos Tzimas von Nürnberg zum 1. FC Köln als Fiktion herausgestellt. Obwohl die Domstädter in dieser Saison intensiv auf Stürmersuche waren, führt Tzimas’ Weg nicht an den Rhein, sondern an die englische Südküste – in einem Transferdrama, das die gnadenlose Realität des modernen Fußballgeschäfts offenbart.
1. Die Realität: Brightons geplanter Coup
Entgegen den Spekulationen rund um einen Wechsel nach Köln hat Brighton & Hove Albion sich bereits vor Monaten die Dienste des 19-jährigen Tzimas für rund 20,8 Millionen Pfund (25 Millionen Euro) gesichert. Die „Seagulls“ handelten schnell, nachdem Tzimas mit 10 Toren in 17 Spielen für den Zweitligisten 1. FC Nürnberg auf sich aufmerksam gemacht hatte. Brightons Trainer Fabian Hürzeler lobte Tzimas als „ein außergewöhnliches junges Talent, ein echter Mittelstürmer mit einem natürlichen Torriecher“. Wichtig: Tzimas bleibt bis zum Sommer noch in Nürnberg, bevor er offiziell nach England wechselt.
2. Nürnbergs Transfer-Meisterstück: Gewinn statt Sentimentalität
Der wahre „Transfer-Meisterzug“ gelang dem 1. FC Nürnberg. Der Klub aktivierte zunächst eine Kaufoption über 18 Millionen Euro im Leihvertrag mit PAOK Thessaloniki – nur um Tzimas wenige Tage später für 26 Millionen Euro an Brighton weiterzuverkaufen. Ein satter Gewinn von 8 Millionen Euro. Sportvorstand Joti Chatzialexiou betonte die Bedeutung: „Es ist etwas Besonderes für den 1. FC Nürnberg, einen internationalen Transfer dieser Größenordnung zu realisieren… Wir sind stolz.“ Der Deal sprengte den bisherigen Verkaufsrekord (Can Uzun, 11 Mio. €) und zeigt Nürnbergs cleveres Management.
3. Kölns echte Stürmersuche: Aufbau für die Zukunft
Auch wenn Tzimas nicht verpflichtet wurde, war Kölns Jagd nach Offensivkräften durchaus real. Der Effzeh investierte in der Saison 2024/25 gezielt in junge Angreifer:
Imad Rondic (25): Für 1,5 Mio. € verpflichtet, bringt Erfahrung als Mittelstürmer.
Luca Waldschmidt (28): Kam ablösefrei, soll mit Routine helfen.
Malek El Mala (19): Für 100.000 € geholt, ein Perspektivspieler.
Mansour Ouro-Tagba (19) & Chilohem Onuoha (19): Beide ablösefrei verpflichtet, Fokus auf Talentförderung.
Diese Strategie, die auf eine Mischung aus Potenzial und Erfahrung setzt, zeigt Kölns Ziel, die Offensive neu aufzustellen – auch ohne ihren angeblichen Wunschspieler Tzimas. Insgesamt steht Kölns Transferversaldo bei soliden +3,10 Millionen Euro.
4. Warum Tzimas Europa faszinierte: Das Profil eines Talents
Das große Interesse an Tzimas – unter anderem von Liverpool, Chelsea und Eintracht Frankfurt – ist leicht erklärbar:
Körperliche Voraussetzungen: Klassischer Neuner (1,86 m) mit Technik.
Torgefahr: Nahezu ein Tor pro Spiel in der 2. Bundesliga.
Entwicklungspotenzial: Mit 19 Jahren enormes Wachstum unter Top-Coaches wie Hürzeler.
Starke Berater: Die Agentur SEG steuerte den Deal professionell.
5. Lehren aus der Saga: Der moderne Transfermarkt
Die Transferroute von Tzimas – PAOK → Nürnberg (Leihe) → Nürnberg (Kauf) → Brighton (Verkauf) – steht exemplarisch für das heutige Transfergeschäft:
1. Leihe mit Kauf- und Verkaufsstrategie: Nürnbergs Deal war von Anfang an auf Profit ausgelegt.
2. Premier-League-Finanzkraft: Brightons 26-Millionen-Angebot war für Bundesligisten wie Köln oder Stuttgart unerreichbar.
3. Datenbasierte Scoutingmodelle: Brighton identifiziert früh hochveranlagte Talente.
4. Verkaufsklub-Strategie: Nürnberg nutzt seine Plattform zur Talententwicklung und -vermarktung – ein Modell, das auch Köln verfolgt.
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