EILMELDUNG: Fenerbahçe, Dortmund und Stuttgart in Dreikampf um Onyedika – Nigerianischer Mittelfeld-Star entscheidet sich für deutschen Klub

 

Istanbul, Juni 2025 – Das Sommertransferfenster ist eröffnet – und mit ihm entbrennt ein hitziger Dreikampf um den nigerianischen Mittelfeldmotor Raphael Onyedika. Neben den deutschen Topklubs Borussia Dortmund und VfB Stuttgart ist überraschend auch Fenerbahçe in das Rennen eingestiegen. Doch trotz des späten Interesses aus Istanbul haben Quellen aus dem Umfeld der Verhandlungen bestätigt: Onyedika hat sich für Stuttgart entschieden – ein herber Rückschlag für Fenerbahçes ehrgeizigen Umbruch und Dortmunds Suche nach Verstärkung im Zentrum.

Das Transfer-Dreieck formiert sich

Fenerbahçes strategische Neuausrichtung
In einem mutigen Schritt, der den neuen Fokus auf internationale Talente verdeutlicht, bemühte sich Fenerbahçe spät, aber ernsthaft um Onyedika. Präsident Ali Koç verfolgt die Vision eines nachhaltigen, jungen Kaders – und sieht in körperlich robusten Spielern wie Onyedika die ideale Verstärkung für die physisch anspruchsvolle Süper Lig.

Stuttgarts kalkulierter Vorstoß
Der VfB Stuttgart nutzte die Chance – auch im Kontext des anstehenden Champions-League-Abenteuers und dem Abgang von Top-Torjäger Serhou Guirassy (zu Dortmund). Der Klub bot Onyedika eine sofortige Schlüsselrolle auf höchstem europäischem Niveau an. Mit einem Angebot über 14 Millionen Euro, das exakt den Forderungen von Club Brügge entspricht, ist der Deal auch wirtschaftlich stimmig.

Dortmunds Beobachterrolle
Dortmund evaluierte Onyedika als potenzielle Absicherung im Mittelfeldzentrum, doch das Interesse blieb im Vergleich zu Stuttgart eher oberflächlich. Letztlich verfolgte der BVB alternative Optionen intensiver, was den Weg für Stuttgarts Zuschlag ebnete.

Raphael Onyedika: Ein Mittelfeld-Koloss

Mit 24 Jahren (geboren am 19. April 2001) zählt Onyedika zu den komplettesten defensiven Mittelfeldspielern Afrikas. Mit 1,84 m Größe und einem durchtrainierten Körper von 79 kg verbindet er physische Stärke mit wachsendem technischen Können.

Defensivstärke:
Onyedika glänzt mit 76 Defensivbewusstsein, 75 Grätschen und einem kompromisslosen Aggressivitätswert von 80 – Attribute, die ihn zum idealen Zerstörer im Zentrum machen. In „FC 25“ trägt er den Spielstil „Bruiser“, der seine Präsenz in Zweikämpfen unterstreicht.

Athletische Power:
Mit 88 Ausdauer, 78 Antritt und 79 Sprungkraft hält er ein konstant hohes Pressingtempo – genau das, was Stuttgarts schnelles Umschaltspiel verlangt.

Technische Weiterentwicklung:
Früher als reiner Abräumer bekannt, hat Onyedika nun auch sein Passspiel verbessert (79 Kurzpass, 70 Langpass) – damit wird er zu einem modernen „Zweiphasen-Spieler“, der Ballgewinne direkt in Angriffe ummünzt.

Stuttgart überzeugt mit Champions-League-Versprechen

Mehrere Faktoren gaben letztlich den Ausschlag zugunsten des VfB Stuttgart:

1. Champions League statt Conference League:
Während Fenerbahçe nur in der Conference League spielt und bei Dortmund keine Stammplatzgarantie bestand, sicherte Stuttgart Onyedika eine zentrale Rolle im europäischen Spitzenfußball zu.

2. Zentrale Figur im Post-Guirassy-Projekt:
Der Abgang des Topstürmers wurde Onyedika als Gelegenheit präsentiert, das neue Rückgrat der Mannschaft zu bilden – eine Rolle, die ihn sportlich und persönlich reizte.

3. Sprungbrett Bundesliga:
Nach 95 Einsätzen und 4 Toren für Club Brügge sowie der Finalteilnahme beim Afrika-Cup 2023 mit Nigeria sieht Onyedika die Bundesliga als ideale Bühne für den nächsten Karriereschritt – insbesondere im Hinblick auf die WM 2026.

4. Individuelle Entwicklungsperspektive:
Stuttgart hat in der Vergangenheit afrikanische Talente erfolgreich weiterentwickelt – ein Argument, das gegen Fenerbahçes noch im Aufbau befindliches Nachwuchsprojekt überwog.

Fenerbahçes verpasste Chance

Der späte, aber ernsthafte Versuch von Fenerbahçe unterstreicht die aktuellen Hürden türkischer Topklubs bei der Verpflichtung international begehrter Spieler. Trotz ihres jungen, talentierten Kaders und Comollis Reformen im Scouting blieb das entscheidende Argument – Champions-League-Fußball – aus. Onyedika war als „Kulturträger“ eingeplant, der Führungsqualitäten mit physischer Präsenz vereinen sollte. Die 14 Millionen Euro Ablöse wären im Rahmen der neuen Transferstrategie gerechtfertigt gewesen – auch mit Blick auf möglichen Wiederverkaufswert.

Auswirkungen und Ausblick

Für Stuttgart:
Mit Onyedika wird das zentrale Mittelfeld aufgewertet. Gemeinsam mit Atakan Karazor könnte eines der physisch stärksten Duos der Bundesliga entstehen. Auch taktisch eröffnet sein Profil neue Optionen.

Für Fenerbahçe:
Die Scouts richten den Blick nun auf Alternativen in der Ligue 1 und der Eredivisie. Die Conference League bleibt eine Plattform zur Präsentation und Rekrutierung.

Für Onyedika:
Nach Stationen in Nigeria (Straßenfußball, FC Ebedei), Dänemark (Midtjylland, Fredericia) und Belgien (Club Brügge) ist Deutschland der nächste logische Schritt – mit globaler Strahlkraft und direkter Sichtbarkeit vor der WM 2026.

Während Stuttgart nun die letzten Details eines Vertragsabschlusses klärt – das Gehalt soll Onyedikas derzeitige 24.000 € Wochenlohn deutlich übertreffen – bringt der Nigerianer nicht nur Zweikampfhärte, sondern auch Siegermentalität mit: Zweifacher belgischer Meister (2022/23, 2023/24) und Supercup-Sieger. Seine Auszeichnung mit dem Order of the Niger unterstreicht seine Bedeutung für den afrikanischen Fußball – nun bereit für die große Bühne Bundesliga.

„In Raphael sehen wir den modernen Mittelfeldzerstörer und -initiator – einen Spieler, der den physischen und technischen Ansprüchen der Bundesliga voll gerecht wird,“ so ein VfB-Scout anonym. „Seine Entscheidung ist ein starkes Signal für unser Projekt – auch im Vergleich zu den großen Namen wie Dortmund oder Fenerbahçe.“

Für Fenerbahçe bleibt diese Niederlage ein mahnendes Beispiel: Selbst strategisch durchdachte Transfers scheitern, wenn der Reiz der Champions League im Raum steht.

 

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