EILMELDUNG: „Es geht nicht um Tennis“ – Andrey Rublev spricht über Alexander Zverevs mentale Probleme

 

Der russische Tennisstar Andrey Rublev hat sich zur zunehmenden Diskussion über mentale Gesundheit im Profisport geäußert und dabei auf die emotionalen Aussagen von Deutschlands Alexander Zverev reagiert.

Zverev hatte sich nach seiner bitteren Fünf-Satz-Niederlage gegen den Niederländer Arthur Rinderknech in der ersten Runde von Wimbledon 2025 (7:6, 6:7, 6:3, 6:7, 6:4) ungewöhnlich offen gezeigt. Nach dem Match schilderte er eindringlich seine derzeitige seelische Verfassung – geprägt von Isolation und innerer Leere.

„Ich versuche, Wege zu finden, aus diesem Loch herauszukommen, aber ich falle immer wieder zurück“, sagte Zverev. „Ich habe mich noch nie so allein gefühlt – weder auf dem Platz noch außerhalb. Es geht nicht nur um Tennis. In letzter Zeit fällt es mir schwer, irgendwo Freude zu empfinden, auch außerhalb des Sports. Das ist keine Ausrede; Arthur hat den Sieg verdient. Aber dieses Gefühl begleitet mich seit Monaten – ein sehr, sehr starkes Gefühl der Einsamkeit. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Im Moment habe ich keine Antworten. Ich muss erst mich selbst wieder in den Griff bekommen.“

Rublev, der in der Vergangenheit selbst offen über seine psychischen Herausforderungen gesprochen hat, reagierte nun auf Zverevs Äußerungen. Dabei betonte er, dass solche inneren Kämpfe oft viel tiefer reichen als sportliche Ergebnisse.

„Es ist ein schwieriges und langes Thema“, erklärte Rublev nach seiner Halbfinalniederlage gegen Aleksandar Kovacevic bei den Mifel Tennis Open in Los Cabos. „Aber was ich erkannt habe: Es geht nicht um Tennis. Tennis ist nur ein Auslöser. Bei mir war es genauso – das Spiel hat bestimmte Gefühle in mir ausgelöst, aber die eigentlichen Probleme lagen tiefer. Und ich denke, bei Sacha [Zverev] ist es ähnlich – Tennis löst etwas in ihm aus, weil er den Sport so sehr liebt. Es liegt nicht an den Ergebnissen.“

Rublev fügte hinzu, dass sich sein eigenes Leben verbessert habe, sobald er begann, sich ehrlich mit seinen inneren Konflikten auseinanderzusetzen.

„Für mich wurde alles einfacher, als ich ehrlich zu mir selbst war und an diesen Themen gearbeitet habe“, sagte er. „Das betrifft nicht nur Sportler – jeder Mensch kämpft mit seinen eigenen Problemen. Egal ob man Tennis spielt oder nicht – wir sind alle Menschen. Es geht nicht um Sport. Es geht um das Leben.“

Rublevs Worte unterstreichen das wachsende Bewusstsein dafür, dass selbst Spitzensportler mit emotionalen Herausforderungen zu kämpfen haben – und dass das, was auf dem Platz sichtbar ist, oft nur die Spitze eines viel tieferliegenden Problems darstellt.

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