
Bundesliga ruft
Der 1. FC Köln hat sich mit dem englischen Zweitligisten Middlesbrough auf einen Transfer des niederländischen Innenverteidigers Rav van den Berg geeinigt. Der Medizincheck soll in den kommenden Tagen erfolgen. Der Bundesliga-Aufsteiger zahlt für den 21-jährigen Verteidiger eine Ablösesumme von bis zu 7 Millionen Euro (6 Mio. Pfund) – Van den Berg war Kölns Wunschlösung für die Defensive in diesem Sommer.
Struktur & Zeitplan des Deals
Angebot angenommen: Nachdem Middlesbrough zwei Angebote von Feyenoord abgelehnt hatte, akzeptierte der Klub nun Kölns verbessertes Angebot – auch aufgrund des nahenden Championship-Starts und wachsendem Verkaufsdruck.
Medizincheck ausstehend: Van den Berg wird noch diese Woche in Köln erwartet. Er stand bereits nicht mehr im Kader für Middlesbroughs Testspiel gegen Deportivo La Coruña – ein klares Zeichen für seinen bevorstehenden Wechsel.
Vertragssituation: Trotz eines noch zwei Jahre laufenden Vertrags in Middlesbrough entschied sich der Verein für einen Verkauf – um einem möglichen Wechselkonflikt zuvorzukommen.
Warum Köln so hartnäckig blieb
Die Rückkehr in die Bundesliga zwingt Köln zu gezielten Verstärkungen – Van den Berg erfüllt das Profil für sofortige Wirkung und langfristiges Potenzial:
Defensives Profil: Mit seiner Größe (1,91 m), starker Zweikampfquote in der Luft (72 %) und Flexibilität (Innen- wie Rechtsverteidiger) bringt er genau das mit, was Kölns löchrige Abwehr braucht. Bei der U21-EM lobten Scouts seine „von der Natur gegebene Athletik“ – er führte die Niederlande ins Halbfinale.
Entwicklungspotenzial: Mit einem EA Sports FC 25-Potenzial von 84 und einem Marktwert von 4,7 Millionen Euro gilt er als wertsteigernder Spieler.
Familiäre Verbindung: Köln verwies auch auf die Bundesliga-Erfahrung seines Bruders Sepp (ehemals Schalke), um den Wechsel zu erleichtern.
Van den Bergs Aufstieg: Von Middlesbrough auf Europas Radar
Sein Weg zu diesem Transfer begann mit einer mutigen Entscheidung. 2023 lehnte Van den Berg Angebote von Bayern München, Liverpool und AC Mailand ab – zugunsten von Spielpraxis in Middlesbrough. Ein Risiko, das sich auszahlte:
Durchbruch 2023/24: In seiner Debütsaison wurde er direkt zum Spieler der Saison gewählt – mit 28 Startelfeinsätzen in der Championship.
Verletzungspech 2024/25: Eine Knie-OP bremste ihn aus, doch seine starke U21-EM (3 Spiele ohne Gegentor in 4 Einsätzen) ließ das Interesse erneut steigen.
Kopfsache: „Mein Agent soll mich nur kontaktieren, wenn ein Verein es wirklich ernst meint“, sagte er im Juni – ein klares Zeichen seines Entwicklungsfokus.
Taktische Rolle & Kölns Plan
Trainer Timo Schultz plant, Van den Berg als spielstarken Innenverteidiger in einem 3-5-2-System einzusetzen. Die Statistiken aus 2024/25 zeigen warum:
Defensivstatistik Pro 90 Minuten
Tacklings 1,10
Interceptions 1,10
Klärungen 5,63
Gewonnene Kopfduelle 3,30
Quelle: Fbref
Seine Passquote (85 %) und Fähigkeit, weite Räume zu verteidigen – dank Einsätzen als Außenverteidiger – passen perfekt zu Kölns Umschaltspiel.
Middlesbroughs Beweggründe
Der Verkauf ist ein Mix aus sportlichen und finanziellen Erwägungen:
Finanzspielraum schaffen: Die 7 Millionen Euro erhöhen den Handlungsspielraum von Trainer Rob Edwards. Mit Alfie Jones (Hull City) steht bereits ein Ersatz bereit.
Verletzungssorgen: Die 21 verpassten Spiele letzte Saison warfen Fragen zur Belastbarkeit auf. Edwards will „Zuverlässigkeit“ für den Aufstiegskampf.
Vertragsdauer: Ohne Verlängerung war der Sommer 2025 der optimale Zeitpunkt für eine gewinnbringende Trennung.
Und jetzt?
Für Köln: Van den Berg könnte bereits zum Bundesliga-Auftakt am 18. August gegen Stuttgart debütieren. Seine Physis wird entscheidend sein.
Für Middlesbrough: Der Fokus liegt nun auf dem Verbleib von Mittelfeldmotor Hayden Hackney. Ein Doppelausfall wäre ein Rückschlag im Aufstiegsrennen.
Für Van den Berg: Die Chance, in die Fußstapfen seines Bruders zu treten – und zu zeigen, warum Europas Topklubs ihn weiter beobachten.
Sport-Geschäftsführer Christian Keller: „Rav verkörpert unsere Philosophie – jung, hungrig und technisch versiert. Er ist nicht nur ein Talent – er ist bereit.“
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